Wer sich im Internet aufmerksam mit Artikeln zum Thema Webautoren befasst, der wird gelegentlich auf den Begriff Textsklave treffen. Er bezeichnet gemeinhin Autoren, die für einen Hungerlohn arbeiten müssen und deren Zahl im digitalen Zeitalter immer rasanter ansteigt. Steckt die Literaturwelt etwa in einer Krise? Ist das geschriebe Wort nichts mehr wert? Oder gibt es vielleicht gefährliche Tendenzen und Entwicklungen, die den Schriftsteller zum Betteln auf die Straße schicken?
Leseratten mögen auf diese Fragen in schallendes Gelächter ausbrechen. Ihre Kindles und Smartphones quillen schließlich fast über vor eBooks, Community Posts, Blogbeiträgen und Newstickern. Im Gemüt der Autoren braut sich hingegen wohl schon beim Lesen des Beitragstitels eine Sturmwolke zusammen, denn sie wissen, welche Problemwelten er auf den Plan ruft. Alleine sind sie mit ihrer Aufregung aber nicht:
In seiner aktuellen Publikation Zukunft Schreiben beleuchtet der Verband Deutschter Schriftsteller eingehend die Risikofaktoren, die aus schriftstellerischen Inhalten heutzutage ein preiswertes bis unbezahltes Allgemeingut machen.
Das Medienhaus Wien gab in seiner Studie zum Thema Schlechte Autorenbezhalung bekannt, die meisten österreichischen Wissenschafts- und Bildungsjournalisten können ihren Lebensunterhalt kaum noch bestreiten.
Und die Badische Zeitung spricht gar von Texträubern und Seelendieben, wenn es um die schamlose Ausbeutung und Plagiatierung von Autoren geht.
Grund genug, um die ganze Angelegenheit mal aus der Sicht anzugehen, die im Moment vom Aussterben bedroht scheint: Die Sicht des Autors. Ich habe mir die Mühe gemacht und bin einmal abgetaucht in die Schattenseiten der Onlineliteratur. Dabei entdeckte ich juristische Grauzonen, skrupellose Texthändler, unmoralische Marketingstrategien und eine junge Generation an Nachwuchsschreibern, die zwar keiner kennt, deren Texte jedoch tausendfach das Internet bevölkern. Entstanden ist aus diesen Eindrücken eine Blogreihe, die ich euch in den kommenden Tagen gerne vorstellen möchte. (vorerst noch kostenlos ;)
Bisherige veröffentlichte Blogs:
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